Leise – Hoffnung

Die Kunst des Schreibens liegt nicht nur darin Worte aneinander zu reihen und einen Text zu erstellen, sondern viel mehr darin, den Leser mit zu nehmen auf phantastische Reisen, seltsame schöne Erlebnisse, lustige, witzige, einzigartige Begebenheiten, das jonglieren mit Worten, die Schönheit, die Faszination des Lesens, in Wortbildern zu kreieren und zu vermitteln. Die Realität im Karussell von Wach und Traum zwischen Phantasie und Illusion.

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Begleite mich phaethonisch auf meinen Reisen durch die Weiten von Raum und Zeit, erlebe die Geschichten mit allen Sinnen, sauge sie auf wie ein Schwamm das Wasser.

Durchlebe atemlose Facetten des Seins, des Lebens und des Denkens,

erlebe meinen brennenden Schmerz wie das eigene Leid,

sieh und weine meine heißen Tränen als wären es deine,

fühle mein wildes ungezähmtes heißes Lieben so stark als gäbe es kein Morgen,

verschenke mein Lachen so überschwänglich wie die Sonne ihr wärmendes Licht.

Empfinde mein Glück, spüre ihm nach, so intensiv dass der Tag heller scheint als die Sonne heiß ist.

Gib beim Lesen den Emotionen Raum sich zu entfalten. So wie jeder Tag eine Chance hat der beste Tag überhaupt zu sein, braucht jede Geschichte, jeder Gedanke, jede Poesie, jede Gefühlsregung, jedes Hoffen, die Chance für sich eigens selbst das Beste zu sein und somit sind wir angekommen in einer neuen Geschichte.

Diese verstrickt, verwoben, gefangen in der Unendlichkeit von Emotionen, unverstanden, bestaunt und doch getragen auf den Flügeln der leisen Hoffnung.

Irgendwo habe ich gelesen: „Ich wünschte ihr könntet mich verstehen, meine Worte, meine Gedanken und vor allem meine Träume.“ und auch „Man trifft niemanden aus Zufall. Unsere Wege kreuzen sich aus einem bestimmten Grund …. immer.“ Das sind doch Sätze die alles aussagen, alles Wichtige, alles Unwichtige, alles ein und ausschließen. Wir werden geleitet und gelenkt von Kräften und Energien die noch nicht zu verstehen sind. Diese Erkenntnis lässt mich innehalten und mit viel Respekt, Demut und Dankbarkeit betrachte ich die Größe des Seins, die Größe des Universums und gemessen daran, wie klein und unbedeutend der Mensch und seine Probleme sind. Eine Lösung gibt es immer, die Kunst dabei ist, sie zu finden und zu erkennen. Auch mal ungewöhnliche Wege gehen und vielleicht auch außergewöhnliche phaethonische Entscheidungen treffen. Das ist für mich als optimistischer Pessimist eine sehr mutige Einstellung. Daraus ergibt sich, mein Glas ist immer halb voll und nicht halb leer. Damit bin ich wieder im Hier und Jetzt, mitten im Geschehen,

Ein Lächeln spielt um meine Mundwinkel, wenn ich, wie so oft, an die Zeit unseres Kennenlernens denke. Nein, nicht speziell an dieses erste Datum, das habe ich in meinen Gedanken total verkramt, so quasi vergessen. Nur das Datum, nicht aber diese, einmalig einzigartig intensive Zeit. Da weiß ich noch verblüffend viele Details. Solche, für manche Menschen durchaus sehr wichtige magische Daten kann ich schneller und viel besser als ein Mann vergessen. Ich habe da vollstes Verständnis für die Männerwelt. Ich glaube da stehen Frauen den Männern nicht nach, auch wenn sie es nicht zugeben. Mein Geburtsdatum weiß ich aber ohne nachschauen zu müssen, ganz auswendig und ohne vorsagen. Vielmehr denke ich an die Zeit des zusammenraufen.

Auch wir hatten so unsere Verständigungsschwierigkeiten, wegen irgendwelcher sinnfreien Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dem Benzinverbrauch der Maikäfer im rückwärts Flug oder ähnliches Tralala. Wenn sich die Perspektive verändert hat, getragen und geprägt von dem guten Vorsatz, das Gemurre passiert nicht wieder, war dem Blizzard schnell die Puste ausgegangen. Wie gesagt, bis zu meiner nächsten, mitten im Sommer bei plus 30°C auftretenden Orkan-verdächtigen-Schneesturm-Reaktion, wie du es so liebevoll nett formulierst. Da huscht doch wieder ein Lächeln über meine Mundwinkel. Wenn Blizzard und Orkanböen vom Winde verweht, sich buchstäblich in Luft aufgelöst haben, die Schneestürme abgetaut sind, dann waren die Verständigungen immer sehr übersprudelnd, sehr überschäumend, sehr kuschelig. Ich erinnere mich an so manches knisterndes Bettgeflüster.

Derzeit sind das einzige was in meinem Leben wirklich klappt ausschließlich Türen. Schlechte Nachrichten geben sich gerade die Türklinke gegenseitig in die Hand. Vielleicht sollte ich einen Tischler bitten eine Drehtür einzubauen, dann klingelt es wenigstens nicht ständig. Und was nicht vor der Tür steht kommt per Telefon, per E-Mail oder per Post.

Die Nächte so allein in meinem Bett, da komm ich mir schon ein wenig verloren vor. Wir leben räumlich getrennt. Das heißt nicht nur getrennte Wohnungen sondern auch unterschiedliche Städte.

Seit Längerem merke ich, dass du anders bist als sonst. Wenn wir telefonieren ist es kühler, du bist gefühlt angespannt, das ist nicht ganz der richtige Begriff, vielleicht bist du aufgedreht weil du eine Veränderung willst, wie ein Kind, so aufgeregt, einen Tag vor seinem Geburtstag, abweisender trifft es nur in dem Punkt, dass dein Verhalten neutraler, unverbindlicher ist fast auf dem Niveau kundenfreundlich distanziert. Gestern haben wir telefoniert und ich konnte meine greifbare Traurigkeit nicht ertragen, stimmlich nicht ausloten, also hab ich mich aus dem Gespräch gestohlen mit den Worten, ich ruf in 5 Minuten zurück. Tränen weine ich immer für mich allein. Mitleid ist genauso schlimm wie wenn ich geschimpft werde. Beides wollte ich nicht provozieren. Zwischenzeitlich hast du wieder telefoniert. Folglich blieb die Traurigkeit als stiller Begleiter an meiner Seite. Weil ich nicht schlafen konnte, nicht in mein kaltes Bett wollte, bin ich am PC sitzen geblieben und habe die aktuelle Geschichte weiter geschrieben. Eine Zeit lang haben wir dann später noch Nachrichten ausgetauscht.

Heute habe ich dich angerufen und schon beim melden wusste ich, dass die Zeit mit dir zu Ende ist. Mit nichts sagenden Worten, dazu zählen gerade auch die ungesagten Worte, das was zwischen den Zeilen steht, mit verletzenden abwertenden Schlagwörtern wie „wertschätzend,“ „3-Stufenplan“, „deine Wahrnehmung“, „von mir viel investierte Energie und Zeit in diese Beziehung“ „möchte ich mich wieder mehr der realen Welt hier in meinem direkten Umfeld widmen.“, „Zu hoch ist mittlerweile der Stellenwert und nimmt zu viel Platz ein, zieht zu viel Energie aus meinem Leben.“, ergab ein mir bekanntes Bild.

Eine frühere Beziehung hat mir gezeigt, trotz der beschwörend gehauchten berühmten 3 Worte und den Beteuerungen, dass was er sein ganzes Leben lang gesucht, nun endlich gefunden hat, nie wieder verlieren, nicht wieder missen möchte, war diese Beziehung einen langen schleichenden Tod gegangen. Ich konnte es nicht aufhalten nicht abfedern, nichts dagegen tun und letztlich habe ich die Schelte eingesteckt, dass es an mir lag.

Das ist kein Vergleich und auch kein aufarbeiten. Es ist eine Feststellung, eine Erklärung dafür, dass ich so reagiere, so agiere und ich so bin wie ich bin.

Das ist mein Selbstschutz. Ich werde nichts von mir preisgeben, nicht sagen, wie sehr ich fühle, wie stark diese Gefühle sind, wie sehr ich empfinde, wie sehr ich brenne, wie sehr mir jemand fehlt, wie sehr ich mich sehne, wie sehr ich mir wünsche, dass es kein Traum ist, wie weh es tut und ich nicht schlafen kann. Es sind so viele durchwachte Nächte, ich kann sie nicht mehr zählen. Und das ständige Ankämpfen gegen diese Art von Traurigkeit, kostet mich so sehr viel Kraft. Mir ist kalt, so endlos kalt…..

Es ist zum Wimmern. Tage wie diese würde ich gern bunt angestrichen als wenig gebraucht, fast neu verschenken. Aber wer nimmt schon gebrauchte verkorkste Tage? Da werde ich bestimmt keinen finden.

Ich hab mich so sehr geborgen gefühlt, so sehr sicher gefühlt, so sehr gehalten, so sehr viel gefühlt…… verweht, verwirbelt wie Blätter im Sturm……… leise bin ich bei dir gewesen, habe eine kurze oder lange, so besondere, so intensive, so einzigartige Zeit mit dir verbracht, Zeit ist so relativ, für mich so kostbar, so wertvoll, dafür flüstere ich bescheiden leise Danke…. Ich habe hoffentlich alles getan, dass du dich wohl gefühlt hast, dass es dir gut geht ……. du hast geträumt, du hast gelacht, du hast so gut getan, du hast so viel gegeben, was und wie du es empfindest oder wie du es gern formulierst, wie deine Wahrnehmung ist, weiß ich nicht ….. leise werde ich wieder gehen, wie ein blasser werdender Regenbogen …. Was bei dir bleibt ist vielleicht eine vage Erinnerung, wie an den Schleier aus Morgentau in dem Spinnennetz, wenn ein Sonnenstrahl, leicht wie eine Feder, zart dein Gesicht berührt, an der Nase kitzelt oder ein Windhauch über deinen Arm streichelt, vielleicht schickst du einen verträumten Blick in die Wolken….. zu Wolkenkissen und wenn du einen Regenbogen siehst, werden deine Lippen vielleicht ein Lächeln zaubern …. Ciao, ciao ….

…. Zeit ist gegangen …. Hoffnung ist gekommen ….

Ich realisiere, dass die Sonne immer noch scheint, nicht vom Himmel gefallen ist und das die Sterne nachts auch noch da sind. Aber noch tut es weh, wenn ich über die Narben streiche und das Lied Move on gesungen von ABBA genauso wie das Lied Niemals geht man so ganz von Bläck Fööss spukt durch meine Gedanken……

Es gibt Neuigkeiten….

Ich erzähl mal ein bisschen….

Schon seit ganz langer Zeit, gefühlt kurz nach der Erfindung des Notebooks, schreibe ich mit diesem Chatter hin und wieder, unregelmäßig und nur wenn wir beide gleichzeitig im Chat sind. Es ist immer ein angeregter Meinungsaustausch, spannend, vielschichtig, erfrischend, auf Augenhöhe und mit Respekt.

Ist soweit eigentlich nichts Ungewöhnliches.

Seit kurzem schreiben wir regelmäßig ganz viel miteinander, über den Tag verteilt. Die Gespräche gehen tiefer, sind verbindlicher, intensiver, sehr in den persönlichen Bereich greifend. Nehmen plötzlich Zeit und Raum in Anspruch, ohne zu fordern.

Der Chatter ist ganz nett im Umgang mit mir und so langsam schleicht sich Vertrauen zu ihm rein. Er bringt mich zum Lachen, ist witzig, sympathisch, fröhlich, erzählt lebendig, kann sich für Dinge begeistern, hört sogar zu, ich weiß für einen Mann recht utopisch, aber funktioniert. Wir haben auch schon telefoniert. Eine leise, weiche, ruhige, männlich angenehme Stimme, mit einem Lächeln und einem süßen Akzent. Lädt ein, zum gerne Zuhören und zum Träumen. Er kitzelt meine Schmetterlinge im Bauch und manchmal ist es als wenn ich Sekt getrunken habe, dann bin ich ganz beschwingt, trunken von freudigem genießen eines magischen Moments. Nur real gesehen bzw. getroffen haben wir uns noch nicht. Was sich morgen ändern wird. Wegen unserem Treffen bin ich äußerst ambivalent, aufgeregt, atemlos, obwohl du mir sehr vertraut bist. Ich hab schon fast Alpträume, was ist wenn…. vielleicht….. eventuell ….. und überhaupt…… da kommt mein Pessimist durch, zum Glück mit Hang zum Optimismus. No risk no fun!! Und gleich wieder drängelt sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Ergeben hat sich das Treffen aus meinem Geplapper. Wir haben telefoniert und über alles mögliche gequatscht. Dabei tauchte auch die Frage auf, was ich in den nächsten Tagen so mache. Ich hatte also von einigen mehrtägigen Terminen erzählt, die ich wahrnehmen muss. Da keimte auf, als zartes Gedankenpflänzchen, ein Treffen einzuflechten. Du feixtest rum, dass du Zeit hast und wir uns in der Hotelbar treffen könnten. Wir haben dann so drum herum phantasiert und sind in eine phantastische Ebene aus schillernder Illusion und geträumten Wünschen geschwebt, woraus nun dieses Kaffee-trinken-Seh-Test-Treffen geboren wurde. Allerdings nicht in der Hotelbar.

Das erste Treffen war auf einem Autohof an der Autobahn im Dreieck deiner Wohnung, meiner Wohnung und dem Hotel wo ich wegen meinem Termin ein Zimmer gemietet hatte. Total bekloppt eigentlich sich mit einem Fremden dort zu treffen, aber die Neugier auf dich war stärker als jegliche Warnung vom Bauch oder vom Kopf. Übrigens ein äußerst seltenes Bild, dass Bauch und Kopf mal einer Meinung waren. Auch das kleine kesse freche Stimmchen in mir, was mir immer ungefragt ein Gespräch aufzwingt, hat laut, mit Hang zur Hysterie, protestiert und ich hatte für nichts ein offenes Ohr. So bin ich eben, leicht durchgeknallt, unberechenbar, anders halt, mit ganz eigener Sichtweise auf die Dinge und immer für eine Überraschung gut. Trotzdem möchte ich das Keinem empfehlen. So eine unausgegorene Aktion birgt schon so einiges an Gefahren in sich. Nun denn, alles ist ja gut gelaufen und auch wenn ich es nicht bereut habe, läuft mir noch mancher heiß-kalte Schauer den Rücken rauf.

Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, vertraut, das Knistern war unübersehbar wie beim chatten und telefonieren, beinahe greifbar. Es knisterte nicht nur zwischen uns, es flogen Funken groß wie Feuerpfeile der Indianer, um nicht zu sagen die Luft fing Feuer und stand in Flammen. Um uns brannte es in den hellsten Farben und die Zeit verbrannte leider auch. Ich habe nicht gewusst und hätte es nicht glauben wollen, dass in so kurzer Zeit soviel gleichzeitig passieren kann. Der Abschied fiel uns beiden extrem schwer, aber ich musste weiter, mit dem beschwörenden Versprechen wir sehen uns wieder und bis dahin schreiben, chatten und telefonieren wir, setzte ich meinen Weg fort. Verwirrt, unsicher, mal wieder sprachlos und keinen klaren Gedanken zusammenhängend denken können, versuchte ich zu begreifen zu verstehen was da gerade passiert ist. Welcher Film lief hier eigentlich? Hatte ich irgendetwas entscheidendes verpasst? Ich fuhr in meinem Auto, reichlich neben der Spur, gedanklich nicht fahrtechnisch, so kam ich in dem Hotel an.

Die Tage war ich mit Arbeit abgelenkt. Die restliche Zeit haben wir gechattet oder telefoniert mit viel knistern in der Leitung.

Wir haben uns tatsächlich wieder gesehen. Sehr kurzfristig sogar. Auf meinem Rückweg vom Termin nach Hause gab es einen Zwischenstopp auf dem gleichen Autohof. Genauso intensiv, kribbelig, prickelnd wie beim ersten Treffen. Auch heuer brannte die Luft und raubte gefühlt den Sauerstoff zum Atmen. Aber noch sind die Narben zu schmerzhaft und ich lass mich nicht wirklich auf mehr als Kaffee trinken und Reden ein. Ich habe ihm aus dem Blumenladen, nicht von der Tankstelle, eine Blume mitgebracht. Ich erntete einen erstaunten Blick und etwas verlegen: „Danke. Warum bringst du mir eine Blume mit? Es hätte doch umgekehrt sein müssen. Habe aber überhaupt keinen Gedanken in diese mögliche Richtung gedacht.“ Meine Antwort war recht schlicht gehalten, Grotten ehrlich und mit einem Lächeln in der Stimme: „Sagt wer? Ich tue das, weil ich ein Mädchen bin, weil ich es kann und weil ich es will. Ergo kein Grund für Irgendwas.“ Dein verlegener Blick änderte sich in staunende, zweifelnde, belustigte Verblüffung. Das freche Stimmchen in mir grinste zufrieden und meinte „alles richtig gemacht“ Ich bin doch sehr positiv überrascht, dass wir mal einer Meinung sind, gab ich dem Stimmchen wortlos schmunzelnd Antwort. Nachdem dies geklärt war, haben wir viel gelacht, gequatscht, Anekdoten ausgetauscht und als die Abenddämmerung einsetzte hab ich mich auf den Weg nach Hause begeben. Diesmal nutzten wir die moderne Kommunikation und telefonierten noch bis du zu Hause warst. Den Rest meines Weges habe ich gedankenverloren und trotzdem verkehrsbedingt aufmerksam zurück gelegt. In der Nacht haben wir noch gechattet und uns über ein weiteres Treffen ausgetauscht. Das Schöne, du drängst mich nicht. Das Geben und Nehmen hält sich die Balance.

Wir brauchten ein paar wilde Anläufe ein weiteres Treffen zu arrangieren. Es scheiterte an der Zeit, an schon vorhandenen Terminen. Irgendwas war immer und passte nicht wirklich. Selbst die Wochenenden machten uns einen Strich durch die Rechnung. Es war nicht wirklich schön. Dann hattest du die Idee, dass wir uns mittig zwischen den Wohnorten treffen. So hatte jeder nur die halbe Zeit zu fahren und dadurch taten sich mehrere Möglichkeiten auf. Du schautest für uns nach einem passenden Ort, mit Entfaltungsmöglichkeiten. Wir mögen beide in der Natur sein und trafen uns, etliche Wochen nach unserem ersten

Kaffee-trinken-Seh-Test-Treffen, in einem Dörfchen nahe einem Naturschutzgebiet, Endlose pure weite Natur, ein Traum von Farb- und Pflanzenvielfalt. Wir beobachteten das eine oder andere Wildtier, spazierten an Bachläufen, Tümpeln, winzigen Seen und Wildblumenwiesen entlang. Im Wechsel mit Baumgruppen, Büschen und Waldstücken. Die Luft schmeckte würzig nach Wildkräutern, wärmender Sonne, entspannter Muße. Der Wind blies vorwitzige Wolkenschäfchen in alle Richtungen des Himmels. Unsere Gespräche waren ungezwungen von anspruchsvoll tiefgründig bis erfrischend und vermittelten ein leichtes gutes Gefühl. Auf dem Rückweg gingen wir Eisessen und frischen heißen leckeren Cappuccino trinken und auch da gingen uns die Gesprächsthemen nicht aus. Das knistern war immer noch überdeutlich und nicht zu leugnen oder besser gesagt, es steigerte sich weiter. Hin und wieder trafen sich unser Blicke, hielten und umarmten sich. Da die Zeit in manchen Situationen ein böses Eigenleben entwickeln kann, wo die Stunden wie Sekunden erscheinen, zerbröselte unsere eh schon knappe Zeit wie ein altes, hartes Brötchen zu Weckbrösel. Beim Abschied, der diesmal noch schwerer fiel, hast du mir das erste Mal zart über die Wange gestreichelt, was ein zartes Kribbeln auf der Haut zurücklässt. Es ist ein freies angenehmes Gefühl, dass du mich nicht drängst, schon gar nicht bedrängst. Sofern die Zeit es zu ließ, was auch mal ein paar Wochen dauern konnte, bis zum nächsten Wiedersehen, haben wir uns in diesem Dörfchen getroffen, es ist für uns ein über die Monate gewachsenes lieb gewonnenes Ritual geworden. Bei unserem nächsten Spaziergang hast du meine Hand genommen…. leichtfüßig krabbelten 1000 Ameisen über meine Haut ….und nicht mehr losgelassen. Der Gedanke daran zaubert mir ein Lächeln. Es fühlt sich gut und richtig an. Für das nächste Treffen haben wir verabredet, dass wir die Fahrräder mitnehmen. Bin aufgeregt und gespannt wie ein Bogen, kurz vorm Pfeil abschießen, wie es sein wird. Allzu lange brauchte ich nicht überlegen und auch nicht warten. Mit viel Begeisterung, dem süßen Akzent und dem Lächeln in deiner Stimme, fragtest du schon in der darauf folgenden Woche ob ich mich traue mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden rund um das Dörfchen. „Auf jeden Fall komme ich mit, ich freue mich schon drauf.“, versicherte ich dir und ertappte mich dabei, dass ich am Telefon meine Antwort mit Kopfnicken verstärkte. So ein Blödsinn mischte die freche Stimme sich gleich wieder ein, er kann es doch nicht sehen. Ja, sagte ich stumm zum Stimmchen, hast ja recht. Lächeln musste ich trotzdem. Als ich auf den Parkplatz kam, warst du schon vor Ort und hast gewartet. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen und überlegte laut, ob ich die Uhrzeit verpeilt hatte. Nein hast du nicht, kam die Entwarnung, damit sich mein schlechtes Gewissen wieder auf Normalbetrieb umstellt. Mit den Worten ich konnte es nicht abwarten dich zu sehen streichst du durch meine Haare und hauchst einen zarten Kuss auf meine Wange, atmest tief den Duft meiner Haare ein und ohne hektische Bewegungen, nimmst du mich Wort frei in deinen Arm. Reglos stehen wir für gefühlte lange Minuten einfach nur da. Ich kann dein dezentes Rasierwasser, Duschgel oder Deo oder was es auch sein mag, atmen. Ein wohliges warmes Gefühl krabbelt meinen Rücken rauf. Ich bin überrascht wie gut es tut dich so nah zu spüren. Entschuldige ich wollte dich nicht bedrängen, höre ich dich sagen. Ich hebe meinen Kopf etwas an und merke, dass ich zu klein für diese Welt bin, grummel. Ich muss zu dir hochschauen, stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse dich scheu, sanft zurückhaltend, abwartend was passiert. Dein Blick streift mich kurz überrascht, streichelt mich lieb und diesmal nimmst du mich fester in deinen Arm. Dein Kuss ist sacht sanft fragend, ein liebevolles streicheln und zuckersüß.

Nur als Anmerkung, die Fahrräder haben wir nicht ausgepackt, weil man da so schlecht Arm in Arm fahren kann, haben wir es vorgezogen Hand in Hand zu laufen und um die Gegenwart und Nähe des anderen zu genießen. Obwohl es immer wieder schwer fällt allein zurück zu fahren, hatte ich es diesmal nicht als ganz so arg empfunden.

Ich habe mir eine Auszeit vom Schreiben gönnen wollen, diese Zeit am Meer verbringen, aber nicht in der Fischerkate. Dafür taten die Narben zu sehr weh. Du hättest auch die Möglichkeit dir ein wenig Zeit freizuschaufeln wenn du es ein paar Tage vorab erfährst würde es gehen. und warst so nett mich zu dir einzuladen. Du hast ein Gästezimmer, klein und fein, da kann ich ausspannen, oder den Garten nutzen um mich zu sonnen, in der Zeit in der du arbeiten bist, der Garten ist nicht einsehbar, blickdicht, geschützt, nennt man das glaube ich oder wenn mich eine super Idee für meine Geschichten überrumpelt, könnte ich es auch gleich ins Notebook eingeben. Also das W-Lan nutzen. Die Zeit in der du nicht arbeitest könnten wir etwas gemeinsam unternehmen, schwimmen gehen oder so ähnlich, auf jeden Fall nicht nur rum gammeln und Wein trinken. hast du angeboten, also keine schlechte Idee fand ich. Bis ich mit diesem Gedanken vertraut war, hatte es noch einige Treffen in dem Dörfchen gegeben. An einem Morgen bin ich zu dir gefahren. Es waren ein paar entspannte schöne, leichte, unkomplizierte erholsame Nachmittage und Abende, weil du Vormittags arbeiten musstest. Wir haben so einiges unternommen, Wie versprochen (oder war es angedroht?) schwimmen gehen und auch die Fahrradtour. Am vorletzten Abend hast du energisch an die Tür geklopft, kamst das erste mal überhaupt und dann auch gleich noch besorgt ins Gästezimmer. Die Tage davor sind wir immer gleichzeitig, nein nicht zusammen in ein Bett, sondern jeder in sein eigenes Bett, ich ins Gästezimmer und du in dein Schlafzimmer gegangen.

„Hey!? Wieso bist du schon im Bett? Was ist passiert? Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut? Was kann ich für dich tun?“

Ich lache leise: „Nichts ist passiert, alles gut.“

„Verstehe ich jetzt nicht so ganz“

Schmunzelnd necke ich dich mit den Worten: „Wie auch, bist doch ein Mann“

„Hmmm, nun sag schon . Was ist los?“

Dich anlächelnd schnurre ich wie ein Katzitatzi „Nichts ist los, ich bin ins Bett, um dich nicht beim TV schauen zu stören, ich mein Buch weiterlesen wollte, weil ich es kann, weil ich frisch geduscht bin und es schon spät ist.“

Ich sehe, dass sich deine Mimik langsam entspannst.

„Mich stören, womit denn? Blätterst du die Seiten so laut um? Der Film ist gerade zu Ende und hab dich in der Küche vermutet. Ich dachte wir trinken noch einen Wein als Tagesabschluss?!“

Immer noch schnurrend wie ein Stubentiger schaue ich dich fragend an „und nun?“

„Moment“ und schon bist du raus. Ich tauche in der nächsten Minute wieder in eine andere Welt und eine andere Zeit ein. Als du dich mit zwei Gläsern Wein in den Sessel am Bett setzt, zucke ich erschreckt zusammen und schaue dich verdutzt an.

„Soweit abgetaucht, wieder nichts mitbekommen? Sorry ich hab dich raus gebracht! Flieg nicht ohne mich weg.“

„Nein hast du nicht. Alles gut.“

Ich blinzel ein paar mal und damit ist auch der Schatten des Erschreckens weg. Du reichst mir ein Weinglas Ich kuschel mich in die Kissen und nippe am Wein. „Hm mein Lieblingswein. Du bist so gut“ flüstere ich leise.

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„Spürst du die Leichtigkeit dieses Augenblicks?“

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