Dosenöffner

An manchen Tagen küsst mich mein freundlich schwarzer Humor schon morgens mitten auf die Schnüss und dann kommt so was bei raus wie dieser Witz.

Wie kommt man am schnellsten zu einer Muschi? In Garten setzen und warten.

Ja ja, ein Männerwitz, ich weiß, lach, vielleicht ein bisschen gewagt der Einstieg, kann schon sein. Ich finde diesen Witz trotzdem gut, ist ja auch von mir.

Passend zu meiner Geschichte und nun husch, husch ins Körbchen.

Schon seit ein paar Tagen beobachte ich, dass eine junge Katze, ich schätze unter einem Jahr alt, bei uns herum streicht. Ein bildschönes Tier in drei Farben, auch bekannt als Glückskatze. Keine Ahnung wo sie hingehört. Keine Ahnung wo sie herkommt. Sie ist irgendwie neugierig, irgendwie scheu, natürlich in sicherer Entfernung entspannt abwartend was passiert. Eine Katze ist nicht einfach da oder einfach weg, auch wenn ich sie nicht sehe ist sie präsent. Und im du-siehst-mich-nicht-Modus oder auch im ich-versteck-mich-mal-eben-Modus ist eine Mieze einfach perfekt. Hier passt das Spiel: ‘Auf diesem Bild ist eine Katze versteckt, finde sie.‘ Dieses bezaubernde kleine Wesen, so schien es, blieb in der Nähe unseres Hauses und hatte uns wohl als ihren Dosenöffner auserkoren. Allerdings muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung von Katzen habe. Außer streicheln hatte ich noch nichts mit Katzen zu tun. Naja, das eine Katze kein Herrchen oder Frauchen hat, sondern Personal ist mir genauso bewusst, wie ich weiß, dass eine Glückskatze dreifarbig, immer weiblich und eine Laune der Natur ist. Ansonsten bin ich mit Hunden aufgewachsen und habe da so meine Erfahrungen gesammelt. Versonnen schwelge ich in Erinnerungen an unbeschwerte Zeiten, als Jungs noch doof waren, an Männer gar kein Gedanke verschwendet wurde und mein bester Freund ein großer schwarzer Pudel war. Ich schmunzel vor mich hin über die Anekdoten die mir spontan einfallen. Mittlerweile sind Jungs bzw. Männer auch manchmal doof, aber der Grund ist eindeutig ein anderer. Man könnte meinen ich mag keine Männer, aber der Eindruck täuscht. In der Wohnstube, bei weit geöffneter Terrassentür, damit die Luft gut zirkulieren kann, habe ich, welch eine Überraschung, man kann es kaum glauben, so ein zartes, super cooles, sehr männliches Wesen im Sessel sitzen, was mit TV schauen zugange ist. Einen langen magischen Moment schaue ich zu dir und mein Blick streichelt dich liebevoll.

Ein trockener, warmer, ruhiger, entspannter, lauer Abend begrüßt die hereinbrechende Nacht mit leisem Wispern, Gemurmel und dem filigranen Zirpen der Grillen. Ich lausche dem Treiben, versuche den Flug der Fledermäuse zu beobachten und schmunzel vor mich hin, weil es beim Versuch bleibt. Freue mich trotzdem sehr darüber, dass ich sie real in Freiheit fliegen sehe. Ich bin auf der vor Blicken geschützten teilweise überdachten Terrasse in meinem Liegestuhl und genieße meinen restlichen Lieblingswein. Meine Gedanken haben den nötigen Freiraum, die Flügel auszubreiten für eine entspannte Flugschau, nein, nein nicht um die Wette mit den Fledermäusen, da verliere ich schon im Gedankenansatz, ich meine vielmehr in meinem verträumten Kopfkino, lass ich mich schwerelos treiben und registriere ein leises Geräusch. Einordnen kann ich es nicht auf Anhieb. Ein wenig distanziert, befremdet lausche ich, da ist es wieder. Kann alles sein und nichts. Dann schau ich in die Richtung des Teiches, aus der ich es zu hören glaube. wobei das kann eigentlich nicht sein, weil weder die Fische noch die Frösche eine Fremdsprache beherrschen. Wieder dieses Geräusch und im Blumenbeet hinter dem Teich ist im fahlen Mondlicht eine Bewegung auszumachen oder besser gesagt die Blumen werden bewegt. Spontan denke ich an unsere Igel. Bei dieser Rasselbande ist die Kommunikation nicht immer nachvollziehbar, geht von leise bis laut mit vielen unterschiedlichen Tönen und Geräuschen. Wirklich überzeugt hat mich mein eigenes Schönreden der Situation nicht, zumal die Neugier auf frontalem Kollisionskurs mit mir ist, deshalb gehe ich hin und schaue dort genauer nach. Sehr pfiffig im Dunkeln, klappt das besonders gut und hab natürlich auch nichts entdeckt. Wer weiß was das war, bestimmt doch die Igel, denke ich mit einem Seufzer und sitze gerade wieder gemütlich in meinem Liegestuhl, da sehe ich die Mieze hinter dem Teich um die Hausecke schmulen. Das Geräusch ist ihr Maunzen, woran sie noch etwas arbeiten bzw. üben sollte.

Du bist durch mein rum wuseln aufmerksam geworden und fragst was ich da versuche, ob Gartenarbeit bei Mondlicht mich oder die Pflanzen besser aussehen lässt. Hey, für sarkastischen Humor in freundlich hell buntem Schwarz bin ich zuständig, kontere ich friedlich. Mit einem Lächeln füge ich an, dass die Katze wieder da ist. Ein undefinierbares ‚hm‘ ist deine Antwort. Minuten später bist du abgetaucht in dein Fernsehprogramm. Ich schaue in den Nachthimmel, suche den kleinen und großen Wagen, widme mich meinem Wein und lass mich einhüllen in die gedämpften Geräusche der Nacht. Meine Gedanken surfen zwischen den Sternen, driften auf Kometen durch das Universum, weitab in der Unendlichkeit kann ich den Sternenhimmel sehen. Ganz am Rande nehme ich wahr, dass das Maunzen lauter, dicht neben mir zu hören ist. Erschreckt lande ich unsanft, in der Realität und sehe wie die Katze sich am Tischbein reibt und mich fest im Blick hat. „Was mach ich jetzt? Die Katze ist bis an den Tisch gekommen und ihr Blick lässt mich nicht aus.“ „Frag sie doch mal was sie möchte oder warte es einfach ab. Irgendetwas wird logischerweise passieren“ „…..wenn sie mich kratzt?“ Du lachst und sagst: “Zumindest sieht sie nicht bedrohlich und auch nicht hungrig aus. Ich denke sie wird dich weder kratzen, noch fressen. Was du immer für krause Gedanken hast!?“ Wir waren wohl zu laut, bisschen scheu läuft sie wieder zur Hausecke, bleibt einen langen Moment dort stehen, beobachtet mich und kehrt zurück bis zum Tisch. „Ich trau mich gar nicht zu bewegen, hab zwar nicht wirklich Angst vor der Mieze, aber sehr viel Respekt vor den Krallen. Ich weiß, dass ich nur eine Bermuda und ein Top trage, viel nackte Haut, sehr anfällig für Kratzspuren.“

Schmunzelnd sagst du: „Ach so, du sprichst aus Erfahrung deiner eigenen Krallen. Ist mir durchaus bewusst wie gut und schnell du die einsetzen kannst. Aber dann kann ja überhaupt nichts passieren, ihr seid gleich gut bewaffnet.“ „Ja neee schon klar, mach dich ruhig lustig über mich.“

ich überlege krampfhaft was wäre wenn sie noch dichter zu mir kommt. Zwischen ihr und mir ist jetzt schon nicht übermäßig viel Platz. Und überhaupt, zwei Gedanken versuchen sich gegenseitig zu Übertrumpfen wen ich zuerst denken soll. „Hey geht’s noch? Schön der Reihe nach, nicht drängeln“ mischt sich mein freches Stimmchen mit ein. Mein erster Gedanke ist die Feststellung, dass ich wohl viel zu wenig angezogen habe. Statt einer langen Jeans trage ich nur eine helle Hose aus ganz dünnem Leinenstoff und ein schwarzes locker sitzendes Trägertop. Die absolut suboptimale Kleidung für eine fremde Mieze. Zum Flirten mit dir durchaus super geeignet. Der tiefe Ausschnitt betont den üppigen Busen, lässt Männeraugen eher träumen als wegschauen. Ein Lächeln spielt um meine Lippen bei diesem Gedanken und mein Blick umarmt dich zärtlich. Du hast mein Denken wohl gehört, denn du schaust in diesem Moment zu mir. Unsere Blicke treffen sich, spielen mit einander. umarmen sich für einen magischen Moment und es fährt mir mitten in meinen Bauch.

Mein zweiter Gedanke ist die Frage wie sich die Mieze anfühlen würde wenn ich sie streichle. Zum drüber Nachdenken komme ich gar nicht, denn es passiert der Supergau und mein befürchteter Alptraum wird wahr. Sie springt mit einem gekonnten eleganten Satz auf meinen Schoß. Steht völlig reglos auf meinem Bauch und auf meinen Beinen und schaut mich, eine gefühlte kleine Ewigkeit nur an. Im ersten Moment nach dem Schreck ist mein erster Impuls „Weglaufen“! Wäre eine ganz schlechte Entscheidung, dann ist Kratzen vorprogrammiert und eigen verschuldet. Also ganz ruhig sitzen bleiben heißt die alternative Option. Trotzdem ist die Situation sehr sehr bedenklich für mich. Halb rufend, halb flüsternd mit schier haarsträubender wilder unbändiger Verzweiflung in der Stimme: „Ich trau mich nicht mal zu atmen. Was mach ich denn jetzt?“ Mit der Gelassenheit eines Schwarms Zugvögel der gen Süden fliegt, schaust du und antwortest: „Wie wäre es mit Streicheln?! Katzen hab ich mir sagen lassen, mögen das ausgesprochen gern.“ „Sehr witzig, schlaf ich auf dem Baum, oder was? Ich fasse die Mieze nicht an. Woher weiß ich, dass sie mich nicht doch kratzt?“ Du schmunzelst: „Hey, wo ist deine berühmte Logik, dein berüchtigter Scharfsinn? Wenn sie nicht angefasst werden wollen würde, wäre sie nicht zu dir gekommen. Abgesehen davon wirst du sicher nicht auf dem Baum heute Nacht schlafen, dann wohl eher im Liegestuhl mit Katze auf dem Schoß. Nur so als kleine Info für dich, falls es dir entgangen ist, sie hat sich zusammengerollt und liegt jetzt schnurrend, was ich bis hier höre, auf deinem Schoß. Du hast ja Zeit dich mit ihr abzusprechen, was ihr heute noch so anstellen wollt oder Morgen.“ „Na toll, ganz klasse.“ Wieder mal so eine tolle Situation die man keinem vom hören-sagen glauben würde, hätte man sie nicht selbst erlebt oder zu geschaut. Nach mehreren tiefen Stoßseufzern, auf eine Eingebung wartend, auf ein Wunder hoffend, mit kribbeln in den Fingern strecke ich die Fingerspitzen nach ihr aus und berühre sie vorsichtig. Kurz hört das Schnurren auf und fängt gleich wieder an, lauter als vorher und sie drückt sich noch fester auf meinen Schoß. Etwas mutiger streichel ich hinter den Öhrchen. Sie hebt den Kopf und reibt an meiner Hand. „Na geht doch, warum nicht gleich“, scheint sie mir mit geschlossenen Augen und entspannt schnurrend mitzuteilen. Ganz langsam findet mein kleines Ego wieder zu sich selbst und ich empfinde die Ruhe, die von dieser Mieze ausgeht, durch ihr Schnurren noch verstärkt, als wie die faszinierende Ruhe eines Sonnenuntergangs, die angenehme Wärme, die explosionsartig, wie ein Sandsturm über mich hinwegfegt, das weiche Fell zu berühren blendet auch die letzten Bedenken an Kratzer aus.

Unverhofft stellst du fest: „Ich wäre jetzt gern die Katze.“ Erstaunt antworte ich dir: „Wieso das denn? Ah jetzt hab ich es, du willst auf meinem Schoß liegen?“ Du kommentierst meine Aussage mit einem Lächeln: „Nein, lieber du bist auf meinem Schoß. Die Mieze ist dir so ganz nah und wird gestreichelt von dir.“ Schmunzelnd stelle ich die Hypothese auf: „Du flirtest mit mir?“ Fast im Flüsterton sagst du: „Ich versuche es zumindest. Lust auf deine Streicheleinheiten habe ich doch immer.“ Leicht ironisch säusel ich: „Ach du armer schwarzer Kater. Da kommst du bisschen zu spät, das Kätzchen war schneller.“ Mit gespieltem Entsetzten in deiner Stimme: „Komm jetzt bitte nicht auf die Idee, ich soll im Blumenbeet stehen und wie die Katze maunzen oder tagelang genauso um das Haus schleichen.“ Ein wenig ironisch mit Hang zum Sarkasmus erwidere ich: „Auweia die armen Nachbarn. In diesem speziellen Fall kriegt der Satz …… bis-der-Arzt-kommt …. eine zusätzliche völlig neue Bedeutung. Du im Blumenbeet im Mondschein am Trällern. Ooh man neeee, so was auch, jetzt läuft mein Kopfkino aufgepeppt, getunt im oberen Drehzahlbereich und bringt meine Lachmuskeln zum Beben. Morgen habe ich bestimmt einen Muskelkater.“ Die Mieze liegt noch immer eingekuschelt auf meinem Schoß und genießt ausgiebig die Streicheleinheiten. Wortlos erzähle ich ihr, dass sie eine richtig tolle Mieze ist und ich morgen früh für sie Futter kaufen werde. Heute Nacht muss sie noch mal Mäuse fangen gehen. Huch, kann sie Gedanken lesen? Sie hebt das Köpfchen kurz, schaut mir bis auf den Grund meines Seelchens und maunzt. Dann kuschelt sie sich wieder in die richtige Position und schnurrt sich in die nächste Schlafphase. So vergeht ein weiteres Zeitfenster. Mein Wein ist ausgetrunken, ich bin etwas angeschickert und du schaust nach mir: „So langsam leuchtet mir das Sandmännchen den Weg ins Bett, kommst du mit oder habt ihr zwei noch wichtige Termine zu besprechen?“ Bevor ich noch etwas sagen kann, steht die Mieze auf, reckt, streckt sich ausgiebig auf meinen Beinen, gähnt genüsslich und springt runter. Maunzt und stiefelt davon. „Was für ein graziler federnder Gang, so feingliedrig wie eine Gazelle.“ „ja“ schmunzel ich, „kommt dem schon sehr nahe. Was sie jetzt wohl macht? Wird sie auf die Jagd gehen oder ob sie doch ein Zuhause hat? Bin gespannt, ob sie morgen wieder da ist.“ Deine Antwort ist ein für dich ganz typisches unbestimmtes ‘Hm’. Ich nehme mein Weinglas, stelle es in die Küche, höre dich die Terrassentür schließen und ein paar Minuten später kommst du ins Bad, wo ich unschlüssig überlege ob Duschen oder Baden besser ist. Du schaust mich an: „Brauchst du Hilfe?“ Deine Finger nesteln am Knopf meiner Hose. „Weiß ich noch nicht so genau.“ lächel ich dich an. Die Erdanziehungskraft wirkt und meine Bermuda springt mutig zu Boden. Mit deiner Hilfe treffen sich Hose, Slip, Top auf den Fliesen zu einer Plauderei und damit die Gespräche nicht langweilig werden hast du deine Jeans, Slip und Shirt dazu gelegt. Sanft streichen deine Finger über meine Wange, spazieren tiefer. Ein Schauer kribbelt über meine Haut, vom Po über den Rücken bis zum Nacken, bringt meine Gefühlswelt zum Schwingen und zieht geheimnisvolle sehnsüchtige Kreise um meinen Bauchnabel. Sanft aber bestimmt schiebe ich deine Hände weg und trete einen großen Schritt, soweit das räumlich in einem Bad möglich ist, zur Seite. „Ich würde mich gerne einfach nur frisch machen. Du bist schon geduscht und Bett fertig?“ „Ja. Als du in Verhandlungsgesprächen mit der Mieze warst, hab ich geduscht.“ Irgendwie habe ich jetzt doch ein klitzekleines schlechtes Gewissen, dass ich dich einfach so wegschicke, aber ich brauche die Zeit zum Runterkommen. Zu sehr hat mich das Erlebnis mit der Mieze berührt. Du sagst nichts weiter, schaust mich nur mit einem skeptischen Blick, einer hochgezogenen Augenbraue an, bevor du deinen Bademantel überstreifst und mich mit der verlockend flirtenden Dusche und der brummelnden Badewanne, allein lässt. Ich entscheide mich fürs duschen. Badewasser einlaufen zu lassen dauert mir zu lange. Genüsslich spüre ich jeden heißen Tropfen, fühle wie das warme Wasser meine Haut benetzt, meinen Körper umspielt und von den Haaren runter läuft, dazu der betörende Duft vom Duschgel, das aromatische Shampoo, lassen die Anspannung geradewegs in den Abfluss fließen. So langsam beruhigt, entspannt sich mein Seelchen, in Verbindung mit Puls und Blutdruck, wieder zu einer stabilen Einheit, die Zahnrädchen greifen mutig ineinander, bringen das Uhrwerk zum gleichmäßigen Laufen, takten in Sekunden. Meine Gedanken fliegen, für einen kurzen, intensiven Moment zurück zu den Szenen mit der Mieze, die meinen emotionalen Spürsinn wie eine Fahrt auf der Achterbahn bis an die Grenzen ausgelotet hat. Diese Facette meiner Gefühlswelt klinkt sich aus und läuft nur noch im Hintergrund mit. Das heiße Wasser wirkt Wunder, meine Lebensgeister sind munter und ein anderer Teilaspekt aus meinem Whirlpool der Gefühle tritt selbstbewusst in den Vordergrund. Da ich ein wenig anders bin, mit eigenen Sichtweisen auf die Dinge, habe ich nicht nur wie viele andere Schmetterlinge oder Flugzeuge im Bauch, sondern einen ganz speziellen Bauchgefühl-Berater, meinen kleinen phaethonisch kessen Oktopus. Mein ganz liebevoll Oktopüschen oder auch liebevoll Tintenfischchen genannt, hat mich bis jetzt immer gut beraten, gewarnt, ermutigt oder ähnliches und nicht im Stich gelassen. Mein Tintenfischchen ist erwacht, aufgeregt winkend mit den Armen, im Einklang mit den Bewegungen des Wassers, surfend auf Schaumkronen, tanzend mit zarten Trippelschritten beschwingt im Takt meines Pulsschlag, durch meine Adern. Ich schließe meine Augen, lass mich treiben, versunken in dem monotonen vielstimmigen Gesang der ausströmenden Wassertropfen, gleitet meine Hand massierend streichelnd über meinen Busen, meinen Bauch, beinahe schwerelos getragen auf den Armen meines Tintenfischchens hinein in erwachende verlangende Sehnsucht. Ich habe unbändige Lust auf dich, ungezähmte Lust dich zu verwöhnen, Lust auf unser fast tabuloses lautes wildes harmonisch-leises Spiel in unserem Rhythmus. Jedes Wassertröpfchen berauscht, kickt, drängt mich voran, treibt mich zu dir, in deine Arme. Ich angel nach meinem Badetuch, wickel mich darin ein, wuschel mit einem Handtuch durch meine nassen Haare. Upps mein Herzschlag gerät schon wieder aus dem Takt. Auf meinen Lippen brennt wilde Vorfreude auf heiße, zärtliche Küsse von dir, auf vertrautes Miteinander.

Von dir ist nichts zu hören und nichts zu sehen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass du noch wach bist. Hm, ist dann eben so. Leise, barfuß tapsend, husche ich, lautlos erregt, geschmeidig wie eine Katze auf der Jagd, ins dunkle Schlafzimmer und krabbel, in mein Badetuch gehüllt, unter die Bettdecke. Kuschel mich vorsichtig ins Kissen dicht an deinen warmen nackten Rücken. Ich will dich nicht stören und auch nicht wecken. Einige gefühlte lange Minuten, weinselig ist die Zeitrechnung eine andere, da sind 60 Sekunden keine 60 Sekunden und schon gar nicht eine Minute, sondern vielleicht schon gefühlte 10 Minuten, also liege ich ganz still neben dir und atme den Duft deiner Haut. Mein Verlangen nagt an mir, setzt mein Denken, wie bei einer Schachpartie schachmatt und wie ein ferngesteuertes Auto einparkt, schiebe ich meine Hand mit Bedacht und der Grazie einer Gazelle auf der Flucht, auf deinen Bauch. Wortlos greifst du nach meiner Hand, drückst sie kurz und hältst sie fest. Mehr passiert nicht. Weitere gefühlte, von mir gefühlte ungeduldig lange Minuten vergehen, dann drehst du dich zu mir und legst deinen Arm um mich. Eine heiße wohlig warme Welle durchströmt meinen Körper, du machst mich atemlos. Mein Puls liefert sich einen 50-Meter-Sprint mit meinem Blutdruck, was nicht zwangsläufig am Wein liegt, obwohl ich schmecke noch den süßen vollmundigen Geschmack meines Lieblingsweines, das Prickeln und Pieken auf der Haut, unter der Haut, in meinen Adern wie ein Nadelkissen. Leise flüsterst du: „Endlich! Bist du wieder so weit raus geschwommen? Wer hat dich gerettet und dir den Rückweg gezeigt? Dein Tintenfischchen?“ Schmunzelnd, glühend erregt, wispere ich zurück: „Ja, du weißt doch wie sehr es auf mich achtet. Da kann mir nichts passieren.“ Ich sehe dein Lächeln auch im Dunkeln und schmiege mich in deine Umarmung. Mit einem kurzen ‘Moment bitte‘, ziehst du den Arm unter mir vor und drehst dich weg von mir. Das Bettdeck raschelt, schon flackert eine Flamme auf, du zündest die Kerze auf der Kommode an, der Spiegel reflektiert das warme Licht, zaubert eine himmlische Atmosphäre. Im Hintergrund erklingt die Musik piano und ich bin sehr überrascht. Im Sektkühler steht eine Flasche Prosecco, bettelt ungeniert geöffnet zu werden. Daneben zwei Sektkelche mit je einer Erdbeere auf dem gezuckerten Rand. Völlig irritiert, ad hoc kontrolliere ich in meinem Gedächtnis in sämtlichen greifbaren Kalendern das Datum auf Hinweise für irgendwas, finde nichts greifbares, flüstere: „Wow, sag, was hab ich verpeilt?“ Beim Öffnen und einschenken des Prosecco erklärst du mir verführerisch leise. „Nichts, ich finde es passt zu heute, passt zu uns und es passt zu überhaupt einfach mal so.“ Du reichst mir einen Sektkelch und legst dich wieder zu mir unter die Bettdecke. Erstaunt, etwas sehr sehr erregt, nippe ich an meinem Sekt und mit ganz viel leidenschaftlichem Verlangen kuschel ich mich in deinen Arm. Zwischen zwei zärtlichen Küssen, fragst du ob ich Appetit habe. Sicher habe ich Appetit, man kann auch unbändigen Hunger auf dich, sagen, lächle ich dich an. Eine aufgestellte Augenbraue und die Frage, warum ich dann so endlos lange im Bad brauchte. Hm, eine allemal gute Frage ist das bestimmt, aber eigentlich ist die Antwort genau wie die Frage im Moment völlig unbedeutend und müßig darüber nachzudenken. Als Antwort küsse ich dich mit hungriger hingebungsvoller Leidenschaft, streichel über die Innenseite deines Oberschenkels mit lasziv fordernder Zärtlichkeit. Der Prosecco schmeckt nach mehr, der liebkosende innige Kuss mit verschmustem Zungenspiel schmeckt, wenn ich ein Schmetterling wäre süß wie Nektar, animiert mein Tintenfischchen phaethonisch zu Surfen auf den Wellenspitzen der Gefühle, im Einklang mit Wein und Prosecco, Tröpfchen für Tröpfchen in meinen Adern perlend, schäumend, berauschend. „Hey, wie viel Wein hast du getrunken? Oh-oh und jetzt noch Prosecco. Deine Augen blitzen, kokettieren sehr faunisch, versprechen mir gerade das Paradies. Ob du deine Versprechen alle halten wirst?“ „Was meine Augen wohl noch alles ausplaudern, wer weiß, wer weiß….“ „Komm in meinen Arm, küss mich so heiß wie es deine Augen versprechen, verzauber mich in feurigem Spiel, in begehrlichem Rhythmus, unserem atemlosem Rhythmus. Genieße mit mir die Wonnen dieser Nacht. Lass dich fallen, so wie ich mich fallen lasse. Ich fange dich auf, wie du mich auffängst, ich halte dich, wie du mich hältst. Nimm mich, wie ich dich nehme. verführe mich, wie ich dich verführe. Lass uns eins sein wie niemals zuvor, als gäbe es kein danach.“ Im Schein der Kerze sehe ich dich, so liebenswert, einzigartig, besonders. Du liegst auf der Seite, ich betrachte deinen nackten Körper, ein reizender Anblick, du bist zum anbeißen, so weich streichelnd dein Blick, so sanft liebevoll dein Lächeln, so zart deine Berührung. Du streifst mein Badetuch ab. Deine warmen Finger streichen über meine Lippen, wandern weiter streichelnd, spielend, tänzelnd, verlieren nicht den Hautkontakt, bis zu meinen Busen. Du beugst dich vor und deine Lippen spielen an meinen Nippel. Mmm das geht durch, direkt in meinen Bauch.

Lust knistert durch jede einzelne Pore, elektrisiert stellen sich meine Härchen auf. Langsam wie in Zeitlupe wandern deine Lippen weiter runter in ein heißes Biotop mit hochexplosivem Töpfchen. Ich flüstere dir verspielt warnend zu: „Vorsicht verbrenn dir nicht die Finger. Berührung auf eigene Gefahr.“ Du lachst leise, dein Blick lässt mich nicht aus. Deine Finger finden den Weg zu meinem Schoß, Ich zucke bei jeder deiner Berührungen. Meine Perle ist prall, neugierig, benetzt mit den Perlen meiner Lust. Du reibst, streichelst in sanft geschwungenen Kreisen um meine Perle und den Rand meiner Lustmuschel, ohne zu berühren. Du machst mich wahnsinnig, setzt mein Denken schachmatt. Ich fiebere, sehne mich nach deiner Berührung. Du hältst mich fest in deinem Arm, küsst fordernd, knabberst an meinen Lippen. Meine Hand zieht sanfte Spuren auf deinem Bauch. „Hey, Obacht bitte, deine Krallen sind scharf, das gibt vielleicht Kratzer.“ „Glaub ich nicht.“ Lächelnd wandern meine Lippen auf den Spuren meiner Krallen zu deinem wunderkräftigen Horn. Mit viel Fingerspitzengefühl und leidenschaftlicher Hingabe streichel ich über deinen harten prallen Zauberstab, spiele mit der Zunge an der Spitze, lasziv stülpen sich meine Lippen über die Kappe, schieben die Haut zurück, saugen, spielen, liebevoll hungrig daran. Du schmeckst so verboten süß, beinahe wie Honig und unbedingt nach mehr. Fest umfassen meine Finger deinen Schaft, massieren mit sehnsüchtigem Verlangen. Erregt presst du ‘Vorsicht, langsam, langsam meine Lust explodiert gleich’ untergehend in deinem Aufstöhnen, was mich kickt, unter meiner Haut kitzelt und lässt mich augenblicklich feuchter werden. Es pocht, pulsiert, laut schreit meine Lustmuschel stumm nach dir, nach deiner Berührung. Finger mich, flüstere ich vor ohnmächtigem Verlangen. Ich will dich schmecken, stöhnst du leise, komm dreh dich zu mir, komm. Du raubst mir den Verstand, ich kann nicht mehr denken, weiß nicht mehr was ich sage, komm lass mich deine Lust auf der Zunge fühlen. Ich dreh mich zu dir, ooooh-jaaa, so mag ich dein Zungenspiel, genau so. Du kickst mich in ungeahnte Höhen, mmmh hör nicht auf, mich mit deiner Zunge zu verwöhnen. Lass mich kommen. Noch ist es nicht soweit, vertröstest du mich. Du presst deine Hand auf meine Perle, meine Muschel, wartest bis mein Lavastrom etwas ruhiger fließt. Es hört nicht auf zu pochen zu pulsieren und mit deiner Zunge, wie schnelle zarte Kolibri-Flügelschläge, fängt unser Spiel wieder an. Deine Finger stoßen tief in mein Honigtöpfchen, ja so, genauso will ich es, lass mich kommen. Noch nicht flüsterst du, hältst wieder inne und deine Hand presst sich erneut auf meine Scham. Komm, leg dich auf deinen Bauch. In manchen Momenten tue ich genau das was du sagst. Leicht spreize ich meine Beine, strecke mich dir entgegen. Dein Finger gleitet zwischen den Backen entlang, verweilt einen Moment ganz still am Poloch, du streichst zart mit dem Finger über die Rosette, drückst dagegen. Deine Zuckerstange stößt an meine Perle, reibt daran, kickt mich, du findet den feuchten Weg zu meiner pochenden Fut und dringst ein in mein mit vielen nassen Lusttröpfchen gefülltem Töpfchen. Ein leises stöhnen von mir, federnd presse ich mich gegen dich, sauge begierig an dir. Ja stoß ihn tief rein, so mag ich das Spiel mit dir, flüstere ich. Ich tanze auf dem Rand meines Vulkans. Du wartest wieder, jede kleinste Bewegung von dir spüre ich in mir. Du ziehst dich raus und deine Finger spielen wieder an meiner Rosette mit leichtem Druck. Komm zu mir, komm bitte, ich halt es nicht mehr aus flüster ich und roll mich auf den Rücken. Du schiebst dich behutsam über mich, zwischen meine gespreizten Beine, kniest dich hin, ziehst mich dicht zu dir, auf deinen Schoß. Meine Beine schlinge ich um deine Hüften. Du reibst über meine Perle mit deiner Zuckerstange, Meine Lustmuschel zuckt, zittert voller Erwartung und ohne den Blick abzuwenden gleitet dein wunderkräftiges Horn tief in mein Honigtöpfchen, aufgeregt, gierig sauge ich daran, halte dich fest in mir, melke dich, eine Armee von wilden ungezähmten Wellen spült über uns hinweg, der Sog reißt uns fort, kein Oben, kein Unten, es explodiert ein Feuerwerk in zig-tausend bunten Farben, katapultiert uns in nicht geahnte Höhen, berauscht, schwebend eintauchend im Pool der Gefühle, schwimmend, wie ein Mantarochen durch das Meer fliegt, surfen wir auf den Wellen der erfüllten Sehnsucht, des leidenschaftlichen Verlangens, der gestillten Lust. Ich weiß nicht wie du es schaffst, dass wir synchron kommen, aber es funktioniert. Dein Blick umfängt mich zärtlich, wissend. Ich kuschel mich in deinen Arm, du hältst mich fest, dicht an deiner Seite. Deine warme Hand liegt ruhig auf meinem Bauch, du spürst das Beben, wie Bienen summen, wie Hummeln brummen um Blüten tanzend im hellen Sonnenschein, deine Nähe gibt mir Sicherheit, deine Wärme gibt mir Geborgenheit. Die Kerze ist erloschen, der Prosecco ist getrunken. Es dauert nicht lange und das Sandmännchen entführt uns ins Land der süßen Träume. Nach ein paar Stunden Schlaf hat mich irgendetwas geweckt. Was auch immer es war. Ohne Brummschädel, ohne Kater, ohne Hornissen im Kopf bin ich ausgeruht und munter. Du schläfst noch und leise stehle ich mich aus deinem Arm, aus dem Bett, tapse barfuß ins Bad, anschließend in die Küche und brühe mir einen Kaffee auf. In Gedanken bin ich wieder bei dem gestrigen ereignisreichen Tag, sehe einzelne Sequenzen mit der Mieze. Ob sie wohl erfolgreich auf der Jagd war frage ich mich halblaut?! Jetzt schmunzel ich über mich, seit wann rede ich mit mir selber? Vielleicht sollte ich nicht alles durcheinander trinken. Meine Gedanken fliegen zu unserer Nacht und ein wohliges Gänsehautgefühl flattert mit Schmetterlingsflügeln durch mich hindurch. Ich schmecke deine süßen Küsse, fühle deine warmen weichen Lippen auf meiner Haut. Ein Gefühlscocktail so bunt wie eine Sommerblumenwiese, so erfrischend wie ein Regenschauer in der Sommermittagshitze springt in meinen Adern. Ich nehme einen großen Schluck von meinem Kaffee. Barfuß geh ich mit meinen XXL-Becher Kaffee auf die Terrasse. Dort genieße ich die ersten warmen Sonnenstrahlen des beginnenden Tages. Huch, jetzt habe ich vor Schreck fast den Kaffee verschüttet. Die Mieze ist um meine Beine gestrichen, begrüßt mich mit aufgestelltem Schwänzchen, einem Buckel und leisem Schnurren. „Na du Süße, war die Mäusejagd erfolgreich heute Nacht?“ Mit gekonntem Sprung steht sie neben mir auf der Bank, stupst mich an. Ich lasse sie an meiner Tasse und an meiner Hand schnuppern und strecke meine Finger nach ihr aus. Respekt habe ich immer noch vor den Krallen, denn wenn ich so an mir runter schaue, bin ich mit kurzer Shorts, Ringelträgertop und nackten Füßen, sicherlich nicht gerade Kratzspuren sicher bekleidet. Jetzt reibt sie ihr Köpfchen an meinem Arm und schnurrt dabei leise. Ehe ich es recht begreife was sie vorhat, drängelt sie sich unter meinem Arm durch und steht auch schon mit den Vorderpfötchen auf meinem Oberschenkel. Reglos schaut sie mich einen langen Moment an, dann rollt sie sich nehmen mir auf der Bank zusammen. Vorsichtig ohne hektische Bewegungen streichel ich über ihr weiches Fell und sofort läuft der Schnur-Motor an und schaltet gleich einen Gang höher. Ich höre, dass du auch wach bist und in der Küche am Wuseln bist. Ein paar Minuten später stehst du verwuschelt in der Terrassentür. „Hey, so früh hast du schon Besuch?“ Dein liebevoller Blick ruht für eine kurze Zeit auf mir und der Mieze. „Magst du mit mir frühstücken?“ Die Mieze im Blick behaltend, aufstehend antworte ich schmunzelnd: „Meinst du Frühstücken oder Frühstücken?“ In der Terrassentür nimmst du mich in den Arm, drückst mich kurz und küsst mich zärtlich auf meine Schulter. „Hey, so hungrig?“ „Ich bin immer hungrig bei dir. Ich frühstücke sehr gern mit dir. In der Küche, Esszimmer oder draußen?“ Lachend antwortest du: „Ganz egal wo, Hauptsache du bist an meiner Seite. Komm in meinen Arm, du hast mich verzaubert, verhext, lässt auch Nachts die Sonne scheinen. Ganz gleich wie du das machst, ich will, dass du nicht damit aufhörst. Ich kann es nicht beschreiben, aber genau so ist es. Immer himmlisch, immer wieder neu, immer wenn ich denke ich kenne dich ein wenig, tun sich neue Facetten von dir auf, die ich noch nicht mal im Ansatz kenne….. Machst du Kaffee für uns? Ich schau mal was die Küche so hergibt“ Als ich hoch schaue, steht die Mieze in der Küche und schaut zu ihren Dosenöffnern.

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